Präsentationen in unterschiedlichen Settings erfordern von den Präsentierenden die Beachtung einiger Grundregeln:
- Vorbereitung: Neben einer persönlichen thematischen Vertiefung ist auch ein vor dem Vortrag aktualisiertes Wissen notwendig. Darüber hinaus sind die Bedürfnisse der Zielgruppe zu berücksichtigen.
- Thematische Gliederung: Der Einstieg, ein nachvollziehbarer inhaltlicher Faden und ein gelungener Abschluss sind wesentliche Eckpunkte einer Präsentation.
- Einstieg: Beim Einstieg helfen eine strukturierte Übersichtsfolie sowie eine Geschichte, um das Publikum „abzuholen“. Weiters können Provokationen, Bilder oder Videos sowie eine kurze Umfrage hilfreich sein.
- Präsentieren: Präsentationsfolien sollten übersichtlich, einheitlich und nicht überladen gestaltet sein. Schriften sollten ausreichend groß sein (mindestens 16, besser 20). Farben sollten möglichst kontrastreich und insgesamt sparsam eingesetzt werden. Beim Sprechen ist neben dem Blickkontakt zum Publikum auf angemessene Lautstärke, akustische Verständlichkeit und langsames Sprechtempo zu achten.
- Überzeugender Schluss: Beim Ende der Präsentation kann der Einstieg noch einmal aufgegriffen oder eine Zusammenfassung gegeben werden. Auch Appelle oder Denkanstöße an das Publikum können eine Präsentation gut abrunden.
Grundsätzlich folgt die Gestaltung von Präsentationen der Logik Recherchieren > Sortieren > Reduzieren > Strukturieren.
Weitere Tipps und Hinweise sind u. a. auf den Webseiten „Richtig präsentieren“ sowie „10 Dinge, die Sie bei Präsentationen dringend beachten sollten“ zu finden.
Zu beachten sind darüber hinaus Grundregeln der Kommunikation, die auf dem Sender – Empfänger – Modell basieren. Kommunikation-lernen.de informiert über gängige Kommunikationsmodelle.
Presentation Zen bietet Tipps und Videos für optimale Präsentationen.
Präsentationsprogramme
Präsentationsprogramme unterstützen eine Präsentation visuell und sind meist mit einzelnen Folien aufgebaut. Zu den bekanntesten zählen Powerpoint als Teil der Microsoft Office-Suite, Microsoft Sway, Google Slides von Google Office, Prezi, Adobe Express und Keynote. Auch Canva bietet – neben vielen anderen Gestaltungs- und Designmöglichkeiten – ein Präsentationstool. Eine weitere Möglichkeit zur Gestaltung interaktiver (Präsentations-)Inhalte bietet Genial.ly.
Alternativ kann (wie auch im eBildungslabor beschrieben) auch eine kleine (temporäre) Webseite gestaltet werden. Neben der Bereitstellung und der Präsentation von Inhalten können diese auch als kollaborativer digitaler Raum für Icebreaker-Aktivitäten oder Feedback genutzt werden. Beispiele kostenloser Webseiten-Angebote sind Txt.fyi, Just Paste it, telegra.ph, Nur kurz online, Quicknotes und Leaflet.
Aktivieren, Abstimmen und Feedback
Tools zur kollaborativen Aktivierung des Publikums helfen, Präsentationen lebendiger zu gestalten und Zuhörende besser einzubinden. Dazu können Abstimmungen, Abfragen und Umfragen vor, während oder nach Präsentationen dienen. Das bekannteste Tool dafür ist Mentimeter. Eine weitere, ähnliche Anwendung ist Slido. Das kostenlose Tool Oncoo bietet eine Sammlung an unterschiedlichen Feedback-Werkzeugen und kommt ohne Registrierung aus.
Ein einfaches und kostenloses Wortwolken-Feedbacktool ist Answergarden. Live-Umfragen können auch mit Anywhere Tools durchgeführt werden. Ein weiteres kostenloses und ohne Anmeldung nutzbares Tool für Umfragen, Brainstorming und Feedback ist Polly. Anonymes Feedback ohne Anmeldung ermöglicht zudem das Tool Bitte Feedback.
Feedback und Abstimmungen sind auch haptisch möglich: Dies ist z.B. mit Plickers oder auch mit einem „analogen Mentimeter“ wie mit dem Einsatz von Farbkarten möglich.
Brainstorming
Tools zum Ordnen von Gedanken oder Visualisieren von Ideen sind z. B. Ok. So… oder whiteboard.com. Mindmapping als Brainstorming-Methode ist mit Mindmapping-Tools wie Wisemap, Mindmup oder Mindmapp umsetzbar.
Kollaboration und Ideenfindung
Zur Vorarbeit, zur thematischen Strukturierung oder einfach zur (kollaborativen) Ideenfindung eignen sich gemeinsam genutzte Text-Tools. Hierfür und für viele weitere Einsatzmöglichkeiten sind die Tools aus der Kits-Toolsammlung gut geeignet. Etherpads wie Board.net können die kollaborative Texterstellung unterstützen.
Ein weiteres Tool, das sich auch für die Strukturierung von Texten, Videos, Webseiten oder Bildern eignet, ist Leaflet.
Countdowns
Countdowns können zeitlich begrenzte Aktivitäten visuell darstellen und helfen so, die verbleibende Arbeitszeit abzuschätzen. Große und gut sichtbare Tools aus der Timer-Sammlung sind der Aftel Countdown Timer oder Break Message.
Spielerisches
Präsentieren kann auch spielerisch geübt werden: Mit Tools für PowerPoint-Karaoke können zu zufälligen Bildern und Texten aus dem Stegreif möglichst gelungene Präsentationen gehalten werden.
Weitere Methoden zum Redetraining sind Elevator-Pitch, bei dem es darum geht, Ideen möglichst kurz zusammenzufassen, und Pecha Kucha, eine Vortragstechnik, bei der 20 Bilder oder Folien jeweils 20 Sekunden eingeblendet und vorgetragen werden.
Bilddatenbanken
Auch Bilder können Präsentationen unterstützen und visualisieren. Bilder im Internet unterliegen urheberrechtlichen Beschränkungen (vgl. Creative Commons). Bilddatenbanken wie Pexels oder Pixabay bieten Bilder, Grafiken und Videos mit offeneren Lizenzen an.
Eine weitere Möglichkeit ist die Verwendung von Open Educational Resources (OER). Dabei handelt es sich um frei zugängliche, offene Bildungsmaterialien, die unter einer Lizenz veröffentlicht werden, die die kostenlose Nutzung, Veränderung und Weiterverbreitung (ohne oder mit geringen Beschränkungen) erlaubt.
Bildbearbeitung
Um Bilder entsprechend zu bearbeiten (verkleinern, Auflösung ändern, Schwarzweiß-Bild, Collagen etc.), können unterschiedliche Tools zur Bildbearbeitung genutzt werden. Hervorzuheben sind der Schooltools Fotoeditor, Kleki sowie I love Img.
KI-Tools
Abschließend soll noch auf die Möglichkeit der Unterstützung durch KI bei der Erstellung von Präsentationen hingewiesen werden. Viele Anbieter werben mit Zeitersparnis und Effizienz. Neben der Generierung von Bildern bieten einige Anbieter auch bereits fertige Folien an. Ein kritischer Blick auf die KI-generierten Inhalte und eine Überarbeitung ist jedoch in den meisten Fällen unbedingt erforderlich, um der Präsentation die eigene persönliche Note zu verleihen.
Videos
Witzig ist auch das Video „Typische Fehler beim Präsentieren„.
Last but not least: Sowohl bei verwendeten Texten (Print oder Web), als auch bei Bildern und Grafiken gilt: Quellenangaben nicht vergessen!
Erstellt für: Lehren und Lernen mit Medien (Universität Wien) und Mediendidaktik (KPH Wien)